Ausdauertraining im Spielsport – Übergang zur Spezifik durch Intervalltraining Teil 3

Nachdem in den beiden ersten Artikel zum Ausdauertraining im Spielsport zwei Konzepte bzw. Intervallbespiele erläutert wurden sind, stelle ich hier die Anforderungen bei der Auswahl von Trainingsübungen vor, damit ein Intervalltraining zusammengestellt werden kann.

Letztendlich sind bei der Zusammenstellung von Intervallzirkeln vor allem drei Dinge gefragt:
 
1) Gesunder Menschen- bzw. Trainerverstand: es sind Übungen auszuwählen, deren Ausführung auch unter der Belastung des Intervalltrainings noch gut durchführbar sind. Dadurch scheiden einige Trainingsübungen aus, die vielleicht im Kraft- oder Schnellkrafttraining durchaus Sinn machen können. Ich würde daher empfehlen, gerade bei Anfängern NICHT über hohe Kästen zu springen, keine zu hohen Hürden zu wählen oder gar mit Freihanteln zu arbeiten (beim Ausdauertraining in Form von Intervallen) – dies führt letztendlich nur zu Verschleiß und Verletzungen und nicht zum gewünschten Ziel. Ich bin kein Gegner von „no pain, no gain“, aber jede Übung muss seine Berechtigung haben.
 
2) Trainerwissen: Stichwort Übertrag. Wie im letzten Paragraph angesprochen, muss jede Übung seine Berechtigung haben. Im Krafttraining war dies zum Beispiel der Siegeszug des funktionellen Krafttraining. Letztendlich geht es dabei nicht um bestimmte Übungen, sondern um die Idee und die Frage, welchen Übertrag hat letztendlich welche Übung auf die sportliche Leistung. Genau diesen Hintergrund habe ich bereits in dem Buch „Funktionelles Krafttraining im Badminton“ beleuchtet. Auch im Intervalltraining (letztendlich ist dies ja dann (Schnell/Explosiv)Kraftausdauertraining in Intervallform – hier verschwimmen die Grenzen von (Schnell/Explosiv)Kraft und Ausdauer je nach Intensität der jeweiligen Übung). Es sollten also Übungen ausgewählt werden, die den Athleten auch auf dem Badmintoncourt weiter bringen – diese Frage muss sich immer gestellt werden. Irgendwelche anstrengenden Übungen anordnen, dass kann jeder – aber eine sinnvolle und gruppenangepasste Auswahl erfordert ein gutes Trainerbasiswissen
 
3) Fantasie und Ideenreichtum – unter den in 1) und 2) genannten Prämissen müssen dem Trainer jetzt nur noch ein paar Übungen einfallen, und schon ist das Intervalltraining zwar hart, aber von Badmintonstunde zu Badmintonstunde abwechslungsreich, sicher und effizient gestaltet.
 
Diemo Ruhnow
 
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