ÜBUNG - Koordinationstraining im Badminton – Ein Übungsbeispiel

Koordinationstraining ist insbesondere in der Grundlagenausbildung unabdingbar für eine komplette Spielerausbildung. Nach der Grundausbildung stellt der Einbau von Übung mit dem Ziel der Verbesserung der Koordination höhere Anforderung – die Spezifik des Badmintons muss unbedingt mit eingebunden werden.

Nach dem Koordinationsanforderungsmodell nach Neumeyer werden die verschiedenen Anforderungen, die an den Athleten während der verschiedenen Spielsituation gestellt werden geordnet. Vor allem visuelle (Sehen), kinästhetische (eigene Bewegungen spüren) und auditive (Hören) Reize müssen verarbeitet werden, während natürlich auch Anforderung an das Gleichgewicht gestellt werden. Diese Anforderungen stehen aber nicht isoliert da, sondern vielmehr sind diese unter Zeit- und Präzisionsdruck erfüllt werden. Der Athlet muss zum Beispiel in einer kurzen Reaktionszeit bei einer Doppelabwehr diese immer noch präzise, möglichst in eine freie Ecke platzieren können. Diese Anforderungen müssen auch an eine Koordinationsübung gestellt werden, soll diese auch nach der Grundlagenausbildung (ab U11/U13 bzw. 2-3 Jahre Trainingsalter) noch eine Wirkung auf die badmintonspezifische Leistung haben. Im Folgenden soll eine Übung vorgestellt werden, die der interessierte Trainer aber durch Veränderung der Variablen beliebig anpassen kann. Einfachere Übungen, die insbesondere in der Grundlagenausbildung durchgeführt werden, können davon abgeleitet werden bzw. sind Thema in anderen Artikel.
  
Die Übung sieht folgendermaßen aus:
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Dabei sind an den Athleten folgenden Aufgabe gestellt:
 
1) Durchlaufen der Koordinationsleiter in einem bestimmten Rhythmus (z.B. 4 Berührungen pro Sprosse, je 2 Innen und Außen (Rhythmus: Innen, Innen, Außen, Außen ))
2) Drivespiel mit dem Trainer
3) Anspiel des Trainers auf die Seite, wo dieser NICHT den Schläger hin platziert
 
Der Athlet muss trainiert insbesondere seine periphere Sehfähigkeit sowie Entscheidungsfähigkeit, er darf jetzt nicht mehr auf die Koordinationsleiter schauen sondern muss während der vermeintlich einfachen Aufgabe wahrnehmen, welches die „freie“ Ecke beim Trainer ist. Je näher er zum Ende der Leiter kommt, desto höher wird zudem noch der Zeitdruck, bei dem er das ganze auszuführen hat. Diesen Zeitdruck kann man noch weiter erhöhen, gibt man dem Athleten z.B. noch die Aufgabe, den Schläger einmal in die Luft zu werfen und zu klatschen.
 
Beim Training kann man ruhig einmal diese Anforderung an z.B. Athleten ab dem U13/U15 Bereich stellen. Wichtig ist aber, dass man ebenso die Übung nach unten anpasst und individuell dem einen diese Aufgabe erleichtert und einem anderen einen anderen Aufgabenbereich erleichtert. Zum Beispiel kann man das Drivespiel durch einfaches Ballwerfen ersetzen, dies erleichtert die Aufgabe ungemein, da der Athlet nun etwas Zeit gewinnt, weil der den Ball nicht mehr unmittelbar weiterspielen muss. Zum anderen könnte man, anstatt des visuelles Reizes des „Schläger hin Haltens“ rufen, auf welche Seite der Athlet spielen muss, was die Aufgabe ebenfalls erleichtert. Der interessierte Leser findet sicher weitere Möglichkeiten der Variation – das Koordinationstraining lebt davon.
 
Diemo Ruhnow
 

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