In der Trainingslehre unterscheidet man 7 verschiedene koordinative Fähigkeiten – diese sind die Kopplungsfähigkeit, die Differenzierungsfähigkeit, die Orientierungsfähigkeit, die Reaktionsfähigkeit, die Rhythmisierungsfähigkeit, die Umstellungsfähigkeit sowie die Gleichgewichtsfähigkeit. Diese 7 möchte ich hier kurz erläutern, durch einen Bezug zum Badminton handlich machen und kleine Beispiele (die beliebig erweitert oder verändert werden können ) geben, wie die jeweilige Fähigkeit trainiert werden kann.
Kopplungsfähigkeit
Unter Kopplungsfähigkeit versteht man die Fähigkeit, einzelne Bewegungselemente oder Teilbewegungen zu einer komplexen Gesamtbewegung zu verbinden. Dies ist letztendlich eine Fähigkeit, die im Badminton ständig gefordert ist, denkt man allein an den Fakt, dass viele Schlagbewegungen mit Laufbewegungen oder im Sprung durchgeführt werden (anders ausgedrückt: gekoppelt sind).
Übung K1: Lauf durch die Koordinationsleiter + gleichzeitiges Balljonglieren
Übung K2: Lauf durch die Koordinationsleiter + abwechselnd mit Vorhand und Rückhand Ballhochhalten
Übung K3: Ausfallschritte und Sprünge + Ball fangen und Werfen
Differenzierungsfähigkeit
Unter Differenzierungsfähigkeit versteht man die Fähigkeit, mit einer hohen Ökonomie einzelne Bewegungsphasen oder –elemente fein auf unterschiedliche Bedingungen abstimmen zu können. Auch dies eine Fähigkeit, die im Badminton aus verschiedenen Gesichtspunkten ständig gefordert, aber auch letztendlich im Balltraining auch automatisch trainiert wird – schließlich muss der Badmintonspieler eine bestimmte Schlagbewegung (z.B. den Clear) aus unterschiedlichen hinteren Feldbereichen spielen können und dabei möglichst immer die Grundlinie des gegnerischen Feldes erreichen. Betrachtet man die Profis, müssen diese sich besonders in großen Hallen bei jedem Seitenwechsel auf wechselnde Windverhältnisse einstellen – ein Punkt, den die Profis im Training in kleinen Hallen durch Ventilatoren simulieren.
Übung D1: Runde auf dem Halbfeld mit unterschiedlichen Schlägern (normal, kurz, Tennis, Squash, Küchenbrett)
Übung D2: Clear auf ein Ziel im Hinterfeld, wobei die zugespielten Bälle eine unterschiedliche Länge haben
Übung D3: Geschnittener Netzdrop (netznah), wobei die zugespielten Bälle zwischen netznah und netzfern variieren
Orientierungsfähigkeit
Unter Orientierungsfähigkeit versteht man die Fähigkeit, sich auf ein bestimmtes Aktionsfeld räumlich und zeitlich sowie ein bewegendes Objekt einstellen zu können – platt gesagt, die Fähigkeit im Badminton einen Ball zu treffen, was gerade für Anfänger im Überkopfbereich nicht immer einfach ist, gerade von noch die Bewegung nach hinten simultan hinzukommt.
Übung O1: Tennisball Überkopf fangen / in Rückwärtsbewegung Überkopf fangen
Übung O2: Aufräumspiel – 2 Spieler auf einer Feldhälfte mit je 10 Bälle, nach einer bestimmten Zeit werden die Bälle auf der eigenen Hälfte gezählt, wer weniger dort liegen hat, ist Sieger
Übung O3: Clear am Ballpendel / auf Zuwurf / auf Zuspiel
Der
zweiteTeil behandelt die verbleibenden 4 koordinativen Fähigkeiten – viel Spaß beim Ausprobieren wünscht
Diemo Ruhnow
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