VIDEO - Gelenkspezifisches Aufwärmen
Marcus Busch gibt einen Einblick in den "joint-by-joint"-Approach von Gray Cook und stellt ein Übungsvideo dazu bereit, das typische Problemfelder bearbeitet.
Für ein allgemeines Verständnis von funktioneller Anatomie soll als Basis die „Gelenk für Gelenk“-Philosophie kurz dargestellt werden. Hierbei geht es darum, dass der Körper ein System aus aufeinander aufbauenden Gelenken ist, die in Bewegungen jeweils eine spezielle Funktion erfüllen. Sie können pauschal gesagt entweder stabil oder mobil zu sein, um funktionell Kräfte optimal übertragen zu können bzw. sie verlieren durch Verletzungen, falsche oder mangelnde Bewegungsmuster entweder Mobilität oder Stabilität. Dementsprechend benötigt damit auch jedes Gelenk ein spezifisches Training. Dabei wird ersichtlich, dass die Gelenke in aufsteigender Form abwechselnd primär stabilisierend oder mobilisierend trainiert werden sollten.
Wenn ein Gelenk, welches eigentlich mobil sein sollte, unbeweglich wird, versucht das stabile Gelenk darüber oder darunter diese Bewegungen zu kompensieren, wird dadurch instabil und dies führt zu Schmerzen im Gelenk oder Überlastungsverletzungen in der stabilisierenden Muskulatur, die aufgrund der unfunktionellen Beanspruchung zusätzliche Arbeit verrichten muss. So kann z.B.:
a) Verlust/Einschränkung der Mobilität im Sprunggelenk zu Knieschmerzen und
b) Verlust/Einschränkung der Mobilität im Hüftgelenk zu Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäuleführen und
c) Verlust/Einschränkung der Mobilität der Brustwirbelsäule zu Schulterschmerzen oder Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäulefürhen
Um solche Ursachen-Folge-Ketten zu vermeiden nutze ich ein Aufwärmritual, in dem durch dynamische Übungen die Mobilität bzw. Stabilität verschiedener Gelenke vorm Training verbessert werden soll. Hier wird versucht die allgemeinen Problempunkte, die durch unsere westliche zivilisierte Welt mit dem vielen vorgebeugten Sitzen und schlechter Körperhaltung hervorgerufen werden, auszugleichen.
Die Datei „MH Warm Up“ (per Newsletter versandt) zeigt neben der Übung auch immer die grobe Funktion der Übung bzw. den Nutzen im Gelenk-für-Gelenk Verständnis, sowie Wiederholungszahlen. Die Wiederholungszahlen sind beispielhaft zu verstehen und entstammen einem Programm welches die Nachwuchsathleten des NRW-Badmintonkaders eine komplette Saison lang vor dem Training absolviert haben. Je nach Gewichtung können und sollten hier Anpassungen vorgenommen werden und bei Wissen um bestehende Probleme das Programm individualisiert werden.
Das Video wurde intern zum besseren Verständnis der Übungen erstellt und soll dem interessiertem Leser damit lediglich helfen die Bewegung hinter dem Übungsnamen kennenzulernen und die wichtigsten technischen Knackpunkte zu kennen. Ein wiederholtes Anschauen unter Nutzung der Pausetaste wird daher dringend empfohlen.
Mir persönlich hat diese Sichtweise meinen Blick auf Bewegungen und Verletzungen komplett verändert und deutlich verbessert – in diesem Sinne wünsche ich dem geneigten Leser viel Erfolg.
Marcus Busch
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