Studie der Woche - 2: Verletzungsprophylaxe & Antizipation
Nr. 2 - Studie der Woche:
Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Studien, die den Einfluss von Planung und Antizipation auf sportliche Bewegungen untersuchen, insbesondere im Zusammenhang mit Knieverletzungen. Wie auch die Studie von Besier et. al (2001) ist oft die Ableitung, dass eine gute Verletzungsprophylaxe nicht nur aus geplanten Elemente (Balanceboard, Krafttraining, Sprungtraining, ...) besteht, sondern immer auch zufällige Elemente enthält. Die Kräfte, die auf das Knie wirken bei umantizipierten Bewegungen oft größer und das Hüft- und Kniewinkel sind oft ungünstiger als bei geplanten Bewegungen. Ggf. kann dies auch der Grund sein, warum such Balance-Training in der Studie mit 221 schwedischen Elite-Fussballerinnen von Söderman et. al (2000) als ineffektiv erwies. Ableitung für das praktische Training: Konventionelle Trainingsmethoden nach entsprechendem Aufbau (! der geleistet sein muss!) mit zufälligen Elementen mixen. Bsp.: Einbein-Kniebeuge auf dem Balance-Pad und einen Ball fangen oder Sidesteps mit Cut auf Zuruf.
Quellen:
Besier, T., Lloyd, D., Ackland, T., Cochrane, J. (2001) Anticipatory effects on knee joint loading during running and cutting maneuvers. Medicine & Science in Sports & Exercise, 33(7), pp. 1176-1181.
Söderman, K., Werner, S., Pietilö, T., Engström, B., Alfredson, H. (2000) Balance board training: prevention of traumatic injuries of the lower extremities in female soccer players?: A prospective randomized intervention study. Knee Surgery, Sports Traumatology, Arthroscopy, 8(6), pp. 356-363.