Studie der Woche - 7: Coaching, Feedback und Lernen
Fachwissen ist schön und gut, aber getreu dem Spruch "Du hast nichts gelehrt, wenn der Schüler nichts gelernt hat" ist Coaching vor allen Dingen das clevere Anwenden von Methoden- und Führungskompetenzen. Im Coaching geht es nicht darum, den Übenden oder Lernenden mit Feedback und Ideen zu überhäufen, sondern den Nährboden für Expertise für den Athleten zu bereiten. Dazu gehört auch, sich in vielen entscheidenen Momenten zurückzunehmen.
Dazu folgen in den nächsten Posts einige Beispiele - heute bzgl. Neulernen oder Umlernen. Dazu eine Untersuchung: Janelle et al. (1997) untersuchten Timing von Feedback via Video in zwei Gruppen (Basketball, Beginner). Die Gruppe, die selber bestimmen durfte, wann sie sich Feedback holte, entwickelte schneller eine bessere Technik als die Gruppe, die keine Auswahl hatte. UND: die Gruppe, die sich Feedback holte, fragte nur nach ca. 11% der Versuche nach Feedback. D.h. nach ca. jedem 9-10 Wurf! Daher - als Trainer den Athleten einfach auch einmal "machen" lassen. Der Athlet muss lernen, wann er sich Hilfen holt und muss sich als System (im Badminton: Körper - Schläger - Ball - Spielfeld) selber organisieren und Lösungen finden. Der Coach ist hier immer nur eine Hilfe - und diese muss zum richtigen Zeitpunkt kommen.
Quelle:
Janelle C. M., Barba D. A., Frehlich S. G., Tennant L. K., Cauraugh H. (1997). Maximizing performance feedback effectiveness through videotape replay and a self-controlled learning environment. Research Quartely for Exercise and Sport 68, 269–279.